Gemeinsames Lernen (GL) - Inklusion

Koordination und Ansprechpartner zum Gemeinsamen Lernen an der GGS Freiligrathstraße

GL-Koordination: Frau Paulus

Kerstin.Paulus@stadt-koeln.de


Geschichtlicher Exkurs

Hinter dem Titel „Von der Exklusion zur Inklusion“ verbirgt sich ein Paradigmenwechsel, der Wandel eines pädagogischen Konzepts. Diese historisch einmalige Veränderung zeigt sich in neuen Entwicklungen in der Schullandschaft bzw. in der Beschulung von Kindern mit deklariertem sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf in den letzten 70 Jahren. 

In den 50ziger Jahren des 20. Jahrhundert blieben Kinder und Jugendliche mit Behinderung zuhause. Speziell für Kinder mit dem Förderbedarf „geistige Entwicklung“ und „körperlich-motorischer Entwicklung“ gab es keinerlei Schulen. 

Ende der 1960-Jahre bzw. Anfang der 1970-Jahre wurden erste Sonderschulen für diese Fachrichtung gegründet und in den Folgejahren ein differenziertes Sonderschulsystem ausgebaut. Diese Entwicklung wurde als Fortschritt angesehen. 

Tatsächlich wurde durch diese Entwicklung allerdings der Ausschluss der Menschen mit Behinderung aus der Gesellschaft zementiert. 

In den 1980-Jahren bemühten sich einige Grundschulen um die Förderung einzelner Kinder mit Förderbedarf. Zu diesem Zweck unterstützte ein*e Sonderschulkolleg*in die Kinder vor Ort. Dieser Schritt wurde als Integration der betroffenen Schüler*innen gefeiert. 

Diese Veränderung folgte dem Konzept der Zweigruppentheorie. Es gab die Mehrheitsgruppe der Regelschüler*innen, der sich die Minderheitengruppe der Förderschüler*innen anzuschließen und anzupassen hatte. Diese Form der Integration wurde international zunehmend als immer noch exklusiv kritisiert. 

Im Namen der Vereinten Nationen forderten Jurist*innen aus aller Welt 2006 die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen mit Behinderung in allen Bereichen der Gesellschaft (vgl. UN-Menschenrechtskonvention für behinderte Menschen 2006). 

Diese berechtigte Forderung wurde von der deutschen Regierung 2009 ratifiziert und in der sukzessiven Einrichtung inklusiver Schulen zunehmend umgesetzt. 

Nach dem Konzept der Inklusion gelten Schüler*innen mit Behinderung als gleichberechtigte Mitglieder der Schulgemeinschaft. Die mit diesen Schüler*innen verbundene Vielfalt an Lernvoraussetzungen (unterschiedliche Lerntempi und Lernvermögen) wird begrüßt. Lernangebote werden auf die unterschiedlich Lernbedürfnisse abgestimmt. Diesem Konzept folgend haben Schüler*innen mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf ein Recht auf gemeinsame Beschulung. 

Das frühere Sonderschulaufnahmeverfahren, das mit der Feststellung des sonderpädagogischen Unterstützungsbedarfs eingeleitet wurde, gibt es nicht mehr.

 

Zusammenfassung:

-       Exklusion bedeutet auf Schulebene den Ausschluss aus der Gemeinschaft

-       Separation bedeutet Bildung in ausgelagerten Systemen

-       Integration entspricht lediglich einer äußeren Teilhabe am Leben der Regelschule, nämlich der Unterbringung der Schüler*innen in der gleichen Institution ohne den Anspruch auf Umsetzung gleicher Rechte

-       Lediglich die Inklusion beinhaltet die gleichberechtigte Teilhabe aller Schüler*innen am Schulleben – egal ob mit oder ohne mit Behinderung

Unser Verständnis von gemeinsamen Lernen

Alle Kinder sind willkommen!

 

Für unsere Schule bedeutet Inklusion, dass Kinder jeder Hautfarbe, Religion, kultureller Zugehörigkeit und körperlicher, emotionaler oder kognitiver Fähig- und Fertigkeiten einen Platz an unserer Schule erhalten können. 

Wir handeln in der Überzeugung, dass Verschiedenheit eine Selbstverständlichkeit und Bereicherung unserer Gesellschaft ist. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die Andersartigkeit eines Jeden zu respektieren. Vielfalt ist an unserer Schule normal.

Wir haben die Erfahrung gemacht und bauen darauf auf, dass Kinder nicht nur miteinander, sondern vor allem auch voneinander lernen. Davon profitieren wir alle. Dies vermitteln wir allen Kindern.

Innerhalb unseres multiprofessionellen Teams aus Grundschullehrer*innen, Förderschullehrer*innen, sozialpädagogischer Fachkraft, pädagogischen Mitarbeiter*innen des Offenen Ganztages aus verschiedenen Bereichen (Erzieher*innen, Theaterpädagog*innen, Sportpädagog*innen, Motopäd*innen, Pädagogikstudent*innen, u.v.m.) und dem Inklusionsbegleiter*innen-Team findet ein regelmäßiger Austausch zu den individuellen Bedürfnisse der Kinder statt, um jedes Kind bestmöglich im Rahmen seiner persönlichen Möglichkeiten zu fördern und zu fordern.

Jedes Kind hat Anspruch, in seinem individuellen Lerntempo gefördert und gefordert zu werden. So versuchen wir durch individuelle Lern- und Arbeitspläne den verschiedenen Niveaustufen der einzelnen Kinder gerecht zu werden. In Förder- und Forderplänen werden individuelle Ziele für die Kinder formuliert und regelmäßig angepasst. Sie als Eltern und Erziehungsberechtigten sind in diesem Prozess wichtige Kooperationspartner für uns.

 

GL- Stammtisch


  • Mittwoch, den 13.11. 2024 um 19.30 Uhr, Gaststätte „Zum Buss“, Gleueler Straße 210 

Das Motto unserer Schule „GGS – gemeinsam ganz stark“ spricht für sich! Bei uns finden sich alle Kinder, also auch die mit sonderpädagogischem Unterstützungsbedarf, wieder. Jedes Kind hat Anspruch, in seinem individuellen Lerntempo gefördert und gefordert zu werden. Dabei ist ein wichtiger Aspekt, die Andersartigkeit eines Jeden zu respektieren. Vielfalt ist an unserer Schule normal! Dies vermitteln wir allen Kindern. Wir handeln in der Überzeugung, dass Verschiedenheit eine Selbstverständlichkeit und eine Bereicherung unserer Gesellschaft ist.

Fördermaßnahme
Fördermaßnahme

Impressionen aus dem Schulalltag

Hilfestellungen und Maßnahmen zur Unterstützung der sozial- emotionalen Entwicklung
Hilfestellungen und Maßnahmen zur Unterstützung der sozial- emotionalen Entwicklung

 

Bereits im Schuljahr 2010/11 haben wir uns gedanklich auf den Weg zur Inklusion gemacht. Wir haben entschieden, ab dem Schuljahr 2012/13 eine Schule für ALLE Kinder zu werden. Dafür haben wir ein neues Raum- und Personalkonzept erarbeitet und Rahmenbedingungen für das Gemeinsame Lernen entwickelt. Alle KollegInnen, SchülerInnen und Eltern tragen das Konzept mit.

 

Das Konzept GL ist hier einzusehen.

 

Jeder Mensch ist anders

 

Jeder Mensch ist anders anzusehen.

Die Harre sind schwarz,

die Haare sind braun.

Die Haut ist schwarz,

die Haut ist weiß.

Der eine ist faul,

der andere ist schlau.

Die einen Augen sind grün,

die anderen blau.

Der eine hat ne Brille,

der andere nicht.

Der eine ein raues,

der andere ein glattes Gesicht.

Der eine mag blau,

der andere mag grau.

Der eine mag Brötchen,

der andere mag Brot.

Der eine hat Sommersprossen,

der andere keine.

Der eine hat lange,

der andere kurze Beine.

Der eine mag Tiere,

der andere nicht.

Der eine hat ein schmales,

der andere ein breites Gesicht.

Jeder ist verschieden

und da bin ich auch froh,

der eine so,

der andere so.

 

- von Elisa und Freda

(Klasse 3/4d)